Der Sound der Geschichte
Sicherlich ist Ihnen aufgefallen, dass nicht nur Gärten, sondern auch Musik in diesem Roman eine Rolle spielt. Eine Liste der erwähnten Lieder finden Sie im Anschluss.
Sollten Sie während der Lektüre des Romans die Musikstücke zu den entsprechenden Kapiteln hören, wird sich Ihnen die Gefühlswelt der Protagonistin Alina noch intensiver offenbaren. So werden Sie noch tiefer in die Atmosphäre der Geschichte eintauchen.
Besonders der Zauber der romantisch-melancholischen Lieder von Charles Trennet hat mich während der Arbeit an diesem Roman begleitet.
Hier die Musikstück zum Anhören auf youtube. (Für Sie entstehen dabei keine Kosten.)
Kapitel Jardin du Luxembourg
Philip Glass, Glassworks Opening, Piano Works
https://www.youtube.com/watch?v=oGaDFOjzQQU
Kapitel Jardin du Musée de la Vie romantique
Eric Satie, Je te veux
https://www.youtube.com/watch?v=wbT9DeULzU4
Kapitel Parc Clichy-Batignolles – Martin-Luther-King
Nina Simon, Wild is the wind
https://www.youtube.com/watch?v=1V_ZBSBsjSQ
Kapitel Parc Clichy-Batignolles – Martin-Luther-King
Richard Wagner, Tristan und Isolde, Liebestod
https://www.youtube.com/watch?v=pg_EHUGRgos
Kapitel Square des Batignolles
Barbara, Göttingen
https://www.youtube.com/watch?v=t0sNy1xOhRc
Kapitel Jardin du Musée Auguste Rodin
Claude Debussy, Clair de lune
https://www.youtube.com/watch?v=fZrm9h3JRGs
Kapitel Jardin Claude Monet, Giverny
Erik Satie, Gymnopédie
https://www.youtube.com/watch?v=jrU6UWmYYQ0
Kapitel Jardin des Sculptures Bois-Guilbert, Normandie
Yann Tiersen, ‚Comptine d’un autre été‘
https://www.youtube.com/watch?v=2W_G3xmSGfo
Kapitel Jardin Bois des Moutiers, Normandie
Claude Debussy, Rêverie, L.68
https://www.youtube.com/watch?v=QRjllL-MP0U
Kapitel Jardin de Château Miromesnil, Normandie
Eva Busch, Bel Ami
https://www.youtube.com/watch?v=n5BqXOKDqLs
Kapitel Cimetière du Père Lachaise
Vincenzo Bellini, Oper Norma, Casta Diva, gesungen von Maria Callas
https://www.youtube.com/watch?v=B-9IvuEkreI
Kapitel Jardin Anne Frank
Edith Piaf, La vie en rose
https://www.youtube.com/watch?v=LUYvMOUW0gc
Kapitel Schatten-Garten, Berlin
Charles Trenet, Douce France
https://www.youtube.com/watch?v=ij1vtzIFlMg
Kapitel Seerosrn-Garten
Charles Trenet, Que reste-t-il de nos amours
https://www.youtube.com/watch?v=T_uvgm2_hRk
Rainer Maria Rilke in Paris
Wenn Sie den „Den Garten unter dem Eiffelturm“ bereits gelesen haben, wissen Sie, dass es Bezüge zu dem Schriftsteller Rainer Maria Rilke gibt. Alina, die Protagonistin, gerät per Zufall oder Fügung des Schicksals, in eine Ausstellung über den Dichter.
Tatsächlich hielt sich Rainer Maria Rilke (1875-1926) zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Paris auf. Für einige Zeit war er für den Bildhauer August Rodin als Sekretär tätig. Rilke und Rodin wurden Freunde. Eine wichtige Szene im Buch spielt im Rodin-Museum in Paris.
Im Jardin du Luxembourg, den Alina gleich nach ihrer Ankunft in Paris durchschlendert, lernt sie den amerikanischen Fotografen John kennen.
Auch Rilke liebte es, durch den Jardin du Luxembourg zu flanieren. Dort beobachtete er das lebhafte Treiben auf dem Kinderkarussell. Es inspirierte ihn zu seinem Gedicht Das Karussell, das ich für alle Poesieliebhaber angefügt habe. Es drückt ein Stück des impressionistischen Lebensgefühls in Paris aus.
Das historische Karussell stammt von dem Architekt Charles Garnier, der im 19. Jahrhundert die Pariser Opéra Garnier gebaut hat.
Rainer Maria Rilke, 1906
Das Karussell –
Jardin du Luxembourg
Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.
Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur dass er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.
Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.
Und dann und wann ein weißer Elefant.
Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber –.
Und dann und wann ein weißer Elefant.
Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil –.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel …